ENGLAND, IRLAND: Alle Farben grün, Schlösser, Burgen und der Lake District, März / April 2011
Der englische Lake District, im Norden gelegen, liess mit seiner Schönheit schon die romantischen Dichter Englands im 18. und 19. Jahrhundert
in Verzückung geraten, etliche haben hier in der Gegend gelebt und gedichtet, sind zur Inspiration die Berge auf- und abgestiefelt, ich habe es ihnen zwei Tage lang gleichgetan ( ohne Dichtung ).

Vor dem Lake District war ich in Irland unterwegs, der sogen. grünen Insel. Dort gibt es wirklich unzählige Grüntöne, die kann man gar nicht zählen und der Grund für all die grüne Herrlichkeit ist auch schnell gefunden, ein Blick zum Himmel
schafft Aufklärung: Es regnet wahrlich desöfteren, aber zum Glück nie lange am Stück.

In Irland bin ich eine Woche rumgefahren, von Dublin nach Dublin, von dort mit der Autofähre wieder zurück nach England. Den Ring of Kerry habe
ich leider nur bei grauem Wetter erlebt, aber die grossartigen Cliffs of Moher präsentierten sich dann bei herrlichem Sonnenschein. Und Dublin ist auch klasse, bunt, lebendig und voller junger Leute.

In England habe ich auch schon viele tolle Städte gesehen, angefangen direkt mit Canterbury, wo ich nach Ankunft in Dover als erstes übernachtet habe : ein reizendes Staedtchen mit einer Riesenkathedrale, Stadtmauer und einer entzückenden Innenstadt ( autofrei ), Brighton, Oxford und vorallem Bath, das mir bis jetzt am allerbesten gefallen hat, eine super Stadt !

Aber das allerbeste an England finde ich sind die Schlösser, Burgen, Cottages, Landhäuser, Parks und fantastischen Gärten, die man dort im Überfluss sehen kann. Die meisten verwaltet der National Trust und als Mitglied dort hat man fuer eine Jahresgebuehr von 50 Pfund ein Jahr lang freien Eintritt in Hunderten von Gebäuden, Parks und Gärten, auch Stonehenge gehört dem Trust. Eine meiner ersten Amtshandlungen auf englischen Boden war daher der Erwerb der Mitgliedschaft und seitdem bin ich eifrig unterwegs, das NT -Handbook mit allen Besitztümern des Trust ist meine Bibel.

So lustwandele ich dann durch fantast. Anwesen, drumrum unendliche Hektar an Park, alles perfekt gepflegt und erfreue mich an den Geschichten und Skandalen der meist ebenso reichen wie exzentrischen Vorbesitzer, herrlich !

Auf einer solchen Tour in Cornwall gucke ich in einem - noch bewohnten - Schloss beiläufig auf ein Foto auf einer Kommode, darauf blickt mir ein segelohriger Mann mit einer unattraktiven Frau im Arm und die Besitzerfamilie entgegen - Prinz Charles war mit Camilla kürzlich zum Tee dort.

Und wenn man dann abends mangels Abstammung vom Hochadel wieder sein Haupt in der Yha zur Ruhe betten muss, ist das auch gar nicht so schlimm, denn die Yhas in England und Irland, in denen ich bisher geschlafen habe, können sich durchaus sehen lassen: darunter waren ein ehemaliges Kloster, wo Jesus mit Heiligenschein und ausgebreiteten Armen den Parkplatz beschützte und das Frühstück in der ehemaligen Kirche serviert wurde, eine Riesenvilla hoch über der Stadt Bath mit hunderten von Metern Auffahrt und ein Herrenhaus in Cornwall, wo die Lounge grösser war als manches Hotel und abends der Kamin knisterte.

Deutsche Touris sind wenige unterwegs, überwiegend sind die Engländer auf Tour in der Heimat, mit Engländer komme ich super klar, die haben immer Lust auf ein kleines Schwätzchen, jeder hat ein freundliches Wort und einen Scherz sowieso auf den Lippen. Und als der erste Engländer mir erzählte, dass die Deutschen die beliebteste Nation in England seien, dachte ich noch, dem haben sie was in den Tee getan, der redet wirr, aber es stimmt, andere Quellen haben dieses unglaubliche Ranking bestätigt !

Ein Deutscher, den ich aber getroffen habe war Olaf aus Köstritz, der in seinen Urlauben immer durch Länder mit I radelt - dieses Jahr war er in Irland unterwegs, 17 Tage hat er für die Umrundung der gesamten Insel gebraucht, Island und Italien hat er auch schon abgestrampelt, jetzt gehen ihm die europ. Laender aus - habe ihm Indien und Iran vorgeschlagen. Er hat mich sogar in den Männer- Dorm geschmuggelt, damit ich sein "I - Länder Bike" mit eigenen Augen sehen und gebührend bewundern konnte - er hatte es am Bettrahmen angekettet !

Meine Route: Canterbury ( mit Eurostar ) / Dover / Brighton / Bath / Stonehenge / Penzance (Cornwall) / St. Ives / Dartmoor NP / Oxford / Holyhead ( Wales ) / per Autofähre nach Dublin, Irland / Ring of Kerry / Galway / Cliffs of Moher / Dublin / per Autofähre zurück nach Holyhead, GB, weiter nach Ambleside ( Lake District ) / York / Hawes ( Yorkshire Dales ) / Edinburgh, Schottland